Erfolgserwartung bei der Belastungsinkontinenz bei Frauen

(siehe Seite Frauen | Belastungsinkontinenz)

Nach 12 bis 18 Anwendungen (6 bis 8 Wochen) ist in 41 bis 81% [12],[13] der Behandlungsfälle, die sich meist aus den drei verschiedenen Arten einer Harninkontinenz (SUI, UI und Mixed) zusammensetzen, eine Remission („trocken“), oder Symptomverbesserung („geringerer Pad-Verbrauch“) zu erwarten. Dabei liegen die Erfolgsraten einer Belastungsinkontinenz grundsätzlich höher als die einer Drang- und Mixed-Inkontinenz [14]. In einer QRS Pelvicenter-Studie hoher Evidenz (Jadad-Score 5) liegt z.B. die Heilungsrate einer Belastungsinkontinenz („absolut trocken“) nach 16 Anwendungen bei fast 42% [15].

Die Erhaltungsdauer beträgt durchschnittlich 6 bis 12 Monate, wobei diese im Einzelfall auch bei 1,1 [16], 2,2 [17] oder auch 2,9 Jahren [18] liegen kann. Repräsentativ hierfür steht eine Studie, bei der in einem Follow-up nach 6 Monaten 47% absolut „trocken“ sowie bei 39% die täglichen Harnverlustepisoden von 3,2 auf 1,3 gesunken waren [19]. Die relativ lange Erhaltungsdauer dürfte mit einer verstärkten zerebralen Erweiterung der kortikalen Repräsentation zusammenhängen [20], wodurch im Bedarfsfall („Druckerhöhung im Bauchraum“) mehr Muskelfasern des Beckenbodens angesprochen werden. Die natürlichen Kontraktionen des Beckenbodens entwickeln damit einen eigenen Trainingseffekt.


Erfolgserwartung bei der Dranginkontinenz/OAB bei Frauen

(siehe Seite Frauen | Dranginkontinenz/OAB)

Nach 16 bis 20 Therapiesitzungen ist bei ca. 50% der UI-Patienten eine deutliche Symptomverbesserung sowie bei 10 bis 15% eine Symptombefreiung zu erwarten. Die Haltedauer reicht bis zu 6 Monate nach der Behandlung. Die Empfehlung ist, dass die Patientin einige Monate nach der Erstbehandlung eine Folgebehandlung vornimmt.


Erfolgserwartung bei Postpartum

(siehe Seite Frauen | Postpartum)

Der Erfolg einer rPMS richtet sich in seiner Zielsetzung grundsätzlich weniger nach einer absoluten „Trockenheit“ der postpartalen Harninkontinenz, Heilung einer analen oder POP-Symptomatik oder Schmerzfreiheit nach spätestens 18 Trainingseinheiten, sondern danach, natürliche Heilungsvorgänge so zu fördern, dass zum Zeitpunkt 3 bzw. 6 Monate postpartum die Ergebnissen deutlich über denen eines konventionellen Beckenbodentrainings liegen bzw. eine spätere Inkontinenz- oder Prolapssymptomatik verhindern. Auf der Basis systematischer Übersichtsarbeiten zur Elektrostimulation einer SUI (17 RCT + 7 Nicht-RCT-Studien), bei der eine Symptombefreiung bzw. eine deutliche Symptomverbesserung bei 73 bis 97% der Frauen zu erreichen ist [67], bzw. bei der Stuhlinkontinenz (19 RCT-Studien) mit einer Erfolgsrate (Kontinenz) bei 40 bis 50% der Patientinnen nach 6 Monaten [68], dürften die rPMS-Ergebnisse leicht über den Ergebnissen einer Elektrostimulation liegen.


Erfolgserwartung bei Pelvic Pain Syndrom bei Frauen

(siehe Seite Frauen | Pelvic Pain Syndrom)

Obwohl hinsichtlich Schmerzbefreiung (CPPS) durchwegs signifikante Ergebnisse zu erzielen sind, ist daraus kein Effektivitäts-Massstab abzuleiten. Denn eigentlich gehen die dort verwendeten Reizkonfigurationen von 40 bis 50 Hz bzw. 10 Hz + 50 Hz an der Pathophysiologie eines myofaszialen Syndroms vorbei. Bei geeigneter Frequenzwahl sollte deshalb eine Therapieoptimierung zu erwarten sein.


Erfolgserwartung bei Anorgasmie

(siehe Seite Frauen | Anorgasmie)

Auf der Grundlage von Ergebnissen eines aktiven Beckenbodentrainings und der Erkenntnis, dass eine rPMS ungleich intensiver wirkt, ist auf Basis eines SFSI-Scoring von einer deutlichen Zunahme sämtlicher Sexualfunktionen auszugehen. Beispielhaft hierfür steht ein häuslich durchgeführtes, intensives Beckenbodentraining unter Biofeedbackkontrolle (2 x täglich über 10 Wochen), bei dem es zu einem Score-Anstieg der sexuellen Lust (von 1,2 auf 4,8 Punkte), der Erregungsfähigkeit (1,5 auf 5,7), Lubrikation (1,95 auf 5,4), Befriedigung (2 auf 5,6) sowie nicht ganz so stark der Koitusschmerzen (4,6 auf 5,68) kam. Der Gesamtscore verbesserte sich von 13,05 auf 32,09, während er in der Kontrollgruppe von 15,32 auf 13,67 sank [62].
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Bei SFSI handelt es sich um ein 19-Item-Selbstbeurteilungs-Instrument, das für Frauen mit Erregungsstörungen, Libidoproblemen, Orgasmusstörungen usw. validiert ist [63],[64]. Ein Score von 0 bedeutet, dass die Person in den letzten Monaten keinen Sex hatte. Ein Score von ≤ 26,55 zeigt eine weibliche sexuelle Dysfunktion [65]. Dies bestätigen auch Studien, nach denen ein QRS Pelvicenter rPMS-Training des Beckenbodens zu einer signifikanten Verbesserung bei der FSD in allen Teilbereichen des SFSI- bzw. GRISS-Scoring führte. Sogar noch nach 3, 6 und 12 Monate nach Beendigung der Therapie [66] blieb das Ergebnis erhalten.


Erfolgserwartung bei der Belastungsinkontinenz nach Prostatektomie

(siehe Seite Männer | SUI nach Prostatektomie)

Wegen des bekannt positiven Spontanverlaufs einer Inkontinenz nach Prostatektomie (bestätigt durch das genannte Cochrane-Review, nach dem sich eine Inkontinenzsymptomatik auch ohne Beckenbodentraining verbessert), bemisst sich der Erfolg einer rPMS nicht an der deutlichen Verbesserung oder Symptombefreiung nach den Stichtagen 1, 3, 6 oder 12 Monaten, sondern am therapeutischen Aufwand und der Behandlungsdauer, mit der sich eine Inkontinenzverbesserung erreichen lässt.

Nach den Ergebnissen der noch kleinen Studienlage zeichnet sich hier ab, dass eine Kontinenzerholung mittels rPMS wesentlich schneller als durch herkömmliches Beckenbodentraining zu erreichen ist. Zwar zeigt auch die Elektrostimulation ebenfalls gute, wenn auch nicht ganz rPMS-entsprechende Ergebnisse, nur kommt diese Behandlungsform wegen seines schmerzhaften und unangenehmen Procederes nur für wenige Patienten in Frage. Ein weiterer Vorteil der rPMS liegt auch in der Behandlung einer therapieresistenten Inkontinenz, also wenn sich trotz aktivem Beckenbodentraining auch noch nach einem Jahr kein nennenswerter Erfolg eingestellt hat. So sind selbst noch nach Jahren mittels rPMS deutliche Symptomverbesserungen zu erreichen.


Erfolgserwartung bei der Erektilen Dysfunktion nach Prostatektomie

(siehe Seite Männer | ED nach Prostatektomie)

Zum Erfolg einer rPMS-Behandlung bei ED nach Prostatektomie liegen noch keine validen bzw. studienbasierten Daten vor. Diese lassen sich auch nicht aus einem aktiven Beckenbodentraining zu Behandlung nicht operativ bedingter EDs ableiten, nachdem diesen grundsätzlich keine Nervenverletzungen und Traumata zugrunde liegen.


Erfolgserwartung bei Pelvic Pain Syndrom bei Männern

(siehe Seite Männer | ED nach Prostatektomie)

Obwohl hinsichtlich Schmerzbefreiung (CPPS) durchwegs signifikante Ergebnisse zu erzielen sind, ist daraus kein Effektivitäts-Massstab abzuleiten. Denn eigentlich gehen die dort verwendeten Reizkonfigurationen von 40 bis 50 Hz bzw. 10 Hz + 50 Hz an der Pathophysiologie eines myofaszialen Syndroms vorbei. Bei geeigneter Frequenzwahl sollte deshalb eine Ergebnisoptimierung zu erwarten sein.


Erfolgserwartung bei Erektiler Dysfunktion

(siehe Seite Männer | Erektile Dysfunktion)

Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer rPMS Behandlung zur erektilen Dysfunktion kann aus den Ergebnissen eines aktiven Beckenbodentrainings abgeleitet werden. Wobei die QRS Pelvicenter rPMS auf eine Muskelquerschnittsvergrösserung und damit einer kortikalen Repräsentation ungleich stärker wirkt. Die Erfolgserwartung bei Schwellkörperfibrose ist wegen des experimentellen Charakters eines rPMS-Einsatzes noch nicht bezifferbar.


Erfolgserwartung bei Training der Core Strength

(siehe Seite Core Strength)

Gelingt es beim Coretraining nicht, eine über ein normales Mass hinausgehende Beckenbodenstabilität zu erzielen, entwickelt sich bei einer Trainingsdominanz für die übrigen Muskelgruppen ein Ungleichgewicht mit negativen Konsequenzen. Wichtig zu wissen ist, dass es bei einer Stärkung des Beckenbodens nicht ausschliesslich um die muskuläre Stärke, sondern zudem um eine Erhöhung des propriozeptiven Zustroms ins zentrale Nervensystem (ZNS) geht. Die Ansteuerung der entsprechenden Muskelfasern des Beckenbodens können ein „Muster“ im Repräsentationszentrum des Gehirns fest programmieren. Ein rPMS-Training kann motorische Fähigkeiten verbessern [74], womit kortikale Reorganisationsprozesse im Gehirn angestossen werden und damit motorische Skills schneller abrufbar sind [75].

Die Empfehlung ist, übliche Core Strength-Trainingskonzepte um ein dezidiertes Beckenbodentraining zu erweitern. In Ermangelung geeigneter bzw. -tiefgreifender Trainingsmethoden, ist der Einsatz des QRS Pelvicenters mit der rPMS (repetitive periphere Muskelstimulation), die wohl modernste und zugleich effektivste Lösung, die derzeit auf dem Markt existiert. Denn mit der rPMS sind Trainingseffekte am Beckenboden zu realisieren, die um ein Mehrfaches über dem anderer Beckenboden-Trainingsformen liegen.